Kindern und Jugendlichen mit schweren Behinderungen finden hier ihr Zuhause.
Unser Team besteht aus zwölf Mitarbeitern mit einer erstaunlich geringen Fluktuationsrate. Wir sind beruflich qualifiziert als Heilerziehungspfleger, Erzieher und Krankenschwester. Viele von uns kennen unsere Kinder schon mehrere Jahre und tragen an ihrer bestmöglichen Entwicklung einen großen Anteil.
Im folgenden möchten wir unseren Alltag vorstellen damit sie einen lebendigen Eindruck von der Gruppe Tabaluga bekommen.
Die in unserem Bezugsbetreuersystem speziell für den einzelnen Bewohner erstellten Förderpläne enthalten individuelle Zielsetzungen, die im Alltagsgeschehen, Kleingruppenaktivitäten sowie in Einzelförderungen verfolgt werden.
Die Ressourcen der Bewohner bestimmen dabei die Inhalte. Es handelt sich bei dem Bezugsbetreuersystem um einen Prozess der eine regelmäßige Beratung und das Gespräch über das einzelne Kind fordert. Abhängig von den individuellen Fähigkeiten des Bewohners, liegt der Schwerpunkt der Förderung im Bereich der basalen Stimulation, der basalen Aktivierung oder aber auch in der Bewältigung des Alltags. Ziel ist es, dass höchste Maß an Selbstbestimmung zu erreichen.
Für die Ausführung dieser Einzelförderung steht uns ein vielfältiges Angebot an Materialien und auch besonders ausgestattete Räume wie z.B. ein Snoezelenraum und ein Therapieraum zur Verfügung.
Zum Wohlbefinden des Bewohners ist uns die Zusammenarbeit mit den Eltern sehr wichtig. Dabei werden sie gerne bei ihren Besuchen in unseren Alltag integriert. Viele von unseren Bewohnern besuchen ihre Eltern und Geschwister auch zu Hause und verlieren auf diese Weise den Anschluss zu ihrer Familie nicht. Omas und Opas sind genauso herzlich willkommen wie Tanten, Onkel, Freunde.
Unser Zusammenleben mit unseren Bewohnern ist im Wesentlichen durch den Jahresrhythmus und die gegebenen Feste geprägt. Die Freizeitgestaltung und die Aktivitäten richten sich oftmals nach den gegebenen Festen und der entsprechenden Jahreszeit.
So gehen wir zum Beispiel im Herbst im nahe gelegenen Wald sehr viel spazieren wo wir eine Menge Naturmaterialien sammeln können. Mit diesen wird olfactorisch, akustisch, visuell und taktil stimuliert, dekoriert und gespielt.
Jede Woche fahren Freitagnachmittags und Samstagmorgens acht Bewohner von unserer Gruppe auf den Reiterhof nach Swisttal-Hohn zum therapeutischen Reiten. Dort reiten wir schon seit vielen Jahren mit unseren Bewohnern zusammen unter der Anleitung von Hippotherapeutin Anja Wacker. Sie und ihre Pferde ermöglichen es den Kindern, sich trotz ihrer Spastik zu entspannen und eine große Freude im Umgang mit den Pferden zu zeigen.
Jeden Montag sowie wöchentlich in den Ferien gehen wir mit unseren Bewohnern in das Rheinbacher Erlebnisbad zum Schwimmen. Durch das Medium Wasser bietet sich den Bewohnern eine ganz andere Art von Körperwahrnehmung. Sie haben die Möglichkeit sich im Wasser trotz ihrer Behinderung einfacher zu bewegen und zu entspannen. Es ist zu beobachten, dass das Leichter werden von Bewegung die Eigenaktivitäten des Kindes positiv beeinflusst.
Dreimal wöchentlich bereiten wir in Kleingruppen unsere Mahlzeiten zu. Dabei legen wir besonderen Wert auf Selbstbestimmung und aktive Mitarbeit des Bewohners. Mit dem Einsatz von Hilfsmitteln der unterstützten Kommunikation wird es jedem Bewohner möglich selber Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. So werden zum Beispiel die Zutaten von den Bewohnern mittels eines Step-by-Step benannt und Küchenmaschinen mit Hilfe von Sensortasten und Powerlinks aktiviert.
Unsere Bewohner haben die Möglichkeit, mit uns in den Ferien in den Urlaub zu fahren. Diese Ferienfahrten buchen wir bewusst am Meer, so dass die Kinder hier die Gelegenheit haben, intensive Erfahrungen von Meer, Sonne, Wind und Sand zu sammeln. Während der Ferienfahrten genießt jedes Kind die 24 Stunden Betreuung durch den eigenen Betreuer. Die Erlebnisse lassen sich dadurch intensiver und nachhaltiger gestalten.
Dies war nur ein winzig kleiner Einblick in unser tägliches Zusammenlebens. Um allen einen vollständigen Einblick zu ermöglichen müssten wir schon ein ganzes Buch schreiben.